Stell es dir vor.

"Die Stimme in jedermanns Herzen klingt wie seine Seele."
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Es war einmal. *Oh, Nein Nein so kann man nicht beginnen... es sollte etwas weniger abgedroschen sein. Findest du nicht?*
Gestern. *Das ist gut*
Gestern. Die Sonne strahlt ihre Lumineszenz über die schier endlosen Wiesen des Plateaus und der Wind fährt ohne unterlass zwischen den Halmen des Grases hindurch. Einem Ballett gleich wiegen sich die Schimmernden Blätter der Erde sanft hin und her. Der blaue Himmel beheimatet nur wenige aschfarbene Wolken die wie Tupfer eines schüchternen Künstlers auf ihrem ewigen Weg dahingleiten. Die Ebene des Plateau ist weit und erstreckt sich zu den Horizonten, die Schatten der nimmermüden Himmelswanderer gleiten wie Fingerkuppen über ihre Oberflächen und kühlen den Grund darunter. *Man sagte mir mal ich schreibe zu harmonisch, vielleicht etwas aufwühlendes hinein...jaja, eine gute Idee.*
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Weit hinten, vorbei an den Bäumen die im lieblichen Rosa erblühen und hinweg über die Herde wilder Tiere die sich im Manns hohen Gras tummeln. Dort steht an einem Hang, genau an einem Berg der einem Auge verborgen bleibt so man nicht genau hinsieht, das hohe Schloss jenen Wesens das man den Tod nennt. Das Zitadellengleiche Gemäuer strahlt obschon es finster dreinblickt einen tiefen, innigen Frieden aus. Wasserspeier an Wasserspeier stehen auf seinen Zinnen wie Soldaten einer alten Armee. Die Sonne bescheint das schwarze Gestein ohne es zu wärmen. Hinter diesem Götzengemach, hinfort über den Berg den Augen nur sehen wenn sie genau hinblicken, liegt das Dorf der Menschen dieses Plateau. Es liegt Musik in der Luft, einem säuselnden Bach gleich, unentwegt legt sie der Welt ihren Schleier um die Haut und verzaubert die Menschen in dem Dorf, wo Kummer ein Fremder ist und Angst ein Wanderer.
Die Musik kommt einer kühlen Brise gleich, sie streicht durch die Weiden die das Dorf säumen und *Ach diese Feder, ständig muss man sie in Tinte tauchen....entschuldige mich einen Moment.*
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..und lässt auf der Haut der Menschen angekommen, warme Hoffnung durch ihre Adern fliessen.
Das Dorf mit seinen alten Häusern wirkt wie ein Pastellfleck auf einer grünen Leinwand, Nutztiere grasen fern der Gewalt auf den Wiesen und Feldern. Ein Vogel, so bunt wie das Leben, gleitet mit einem hellen Schrei über die Heimstätte hinfort. Kein Kopf dreht sich nach dem Schrei um, Keine Augen suchen den Himmel nach dem Ursprung des Geräusches ab.
Die Menschen des Dorfes bereiten wohl ein Fest vor, wie es scheint. Emsiges Treiben belebt die Ruhe dieses Plateaus. Leise Stimmen sind zu vernehmen, gewiss sagen sie Dinge wie. Häng den Schmuck höher auf, oder auch, Vorsicht mit diesem Topf, er ist schwer.
Die Musik aus dem Hain nahe des Dorfes verstummt einen Moment um von neuem zu Beginnen.
Ohne Zweifel stammt sie von einer Nymphe, vielleicht einem Faun, einem der Wesen die Wälder ihr Dorf nennen, ohne zu wissen was ein Dorf wohl sein mag.
Das Wesen ,welches wir Tod nennen, schreitet ehrfurchtgebietend auf seinem Balkon hinaus. Seine Finger legen sich fest und sicher um das Geländer seiner Residenz und er blickt hinab zu dem kleinen Dorf welches hinter dem Berg liegt den man nur sieht so man genau hinschaut.
Wer kann sagen ob es die Musik hört, ob sie ihm gefällt.
Dennoch, ist dies nicht ein lächeln auf seinem ansonsten starren Lippen?
Dieses Wesen, das wir Tod nennen, ist sich bewusst das sein Name nichts weiter bedeutet als die abwesenheit von Leben und dennoch scheint es gradezu versonnen auf das Dorf zu blicken indem sogar jetzt noch die Stimmen vom Wind getragen seine Ohren erreichen.
*Das ist gut.*
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Zu der Musik aus dem Wald gesellt sich ein leises Harfen spiel, welches seine Quelle in der mitte des Dorfes zu haben scheint. Rein wie das Gewand einer Braut und von aussergewöhnlicher Kühnheit beseelt, fliegt diese Melodie der Musik entgegen. Sie umtanzen sich um dann harmonisch zusammen zu fliessen.
Es ist ein gutes Leben auf diesem Plateau. Fern von allem, an den Klippen die wie eine Wehrmauer das Wasser abgrenzen, steht der Tempel. Wahrlich ein wundersames Gebäude, bevölkert von Mythen und Illusionen. Drunten im Wasser erhebt sich der geschmeidige Körper einer Meermaid aus einer Welle und versinkt sogleich wieder in dieser. Der Tempel, dieses Denkmal an eine vergangene Epoche der Magie, steht dort voller Gelassenheit an den zerklüfteten Felsen des Abhanges. Vergessen von Zeit und Mensch steht es dort, gesäumt von Säulen merkwürdiger Schönheit und gekrönt von der Statue eines erwürdigen alten Gottes.
Nur noch ein Diener wohnt in diesem Palast des Glaubens, bewahrt die Lehren vor dem Verfall und schleicht durch die düsteren Gänge des Hauses.
Auf dem Dach des Tempels haben Vögel genistet, wenn man leise ist, hört man ihr Quietschen und ihr Singen. Wenn es jemals etwas wie Zeit gab, hier auf diesem Plateau, so war es nur eine kurze Phase ohne Bedeutung für das jetzt.
*Ja, Ich komme gleich... ich schreibe nur grade... Ja, genau an der Geschichte. Ich komme gleich zu dir.*
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*Er legt die Feder nach kurzem zögern dann doch beiseite, vorbei ist sein Gedankenfluss. Zumeist gleitet er auf dessen Oberfläche wie ein Blatt, lässt sich treiben. Als er sein Heim verlässt und sich hinaus begibt, sieht er das jenes Fest schon in vollem Gange ist. Ein Vogel, so bunt wie das Leben gleitet durch die makellosigkeit des Himmels und ruft seinen hellen Schrei. Der Kopf des Schreibers dreht sich nach der Quelle des Geräusches, er schützt seine Augen mit der Hand vor den Strahlen der Sonne und sein Blick fällt auf den Berg den man nur sieht wenn man wirklich hinsieht. Dort steht das Wesen das wir Tod nennen würden. Der alte Schreiber hebt seine Hand zum Grusse gen des Wesens und auch das Wesen hebt die seine Hand um den Gruss zu erwiedern, obschon Meilen sie trennen, sehen sie einander wirklich.
Der alte Schreiber setzt sich an den mächtigen Holztisch voller Gaben der Welt und erhebt seinen Krug auf die Anwesenden, seine Worte mögen hier verschwiegen werden, jeddoch sei bemerkt das er sich bei den Menschen die er liebt bedankt das sie ihm einen derart wundersamen Leichenschmaus bereiteten. Nachdem das Fest vorbei war, machte der alte Schreiber sich auf dem Weg zum Tempel, um dort jenen zu danken die seinem Leben obhut gewährten, danach wird er auf den Berg steigen den man nur sieht, wenn der Tod nahe ist.*

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