Ja Ja. Ha Ha. Wakka Wakka


"Scuup mi brain aut wit a deinameit"

Ich habe eine wundervolle Woche hinter mir.
Vor etwas mehr als einer Woche wurde ich von Arztwegen in eine offene (Käfige sind auch offen die haben Luftlöcher) Klinik für psychische erkrankungen eingeliefert. Wohlgemerkt als Notfall, das dieser "notfall" bereits 3 Wochen alt war schien dabei keinen Unterschied zu machen. Notfall ist schliesslich Notfall und wenn der gute Mann von einem Bulldozer überrollt wurde, solange auf dem Zettelchen an seinem Zeh Notfall Lieferung steht sind die Würfel noch nicht gefallen und wenigstens ist bürokratisch alles in Ordnung. Der Medicus sagte mir das es sich um einen Tag Unterkunft handeln würde, was genaugenommen ertragbar gewessen wäre. Was ist schon ein Tag?

In Hamburg angekommen wurde mir eröffnet das die Routine untersuchung eine Woche dauern würde. Ich habe eine tiefe Abneigung gegen Kliniken und Anstalten jeder Art (Dies scheint allen normalen Menschen so zu gehen, nur völlig Wahnsinnige finden diese Architektonischen Monster allen ernstes anheimelnd. Ich würde mich im Magen eines Blauwales vermutlich mehr zu Hause fühlen als in einer Klinik)

Meine beste Freundin gab mir den guten Rat keine Witze gegenüber dem Arzt zu machen, ausserdem sollte ich allg. Aufpassen was ich sage da in einem solchen Etablishment wohl jedes Wort auf die Platin Waage verfrachtet wird. Das erste Arzt gespräch lief ungefähr so ab:

BoB: " - Schilderung der allg Sachlage -"
Arzt: " aha "
BoB: " - Schilderung der Krankengeschichte "
Arzt: " aha "(jeweils in einem Interval von 1 Minute)
BoB: #misstrauisch# " - weitere schilderungen mit seelenstrip und offenbahrungen "
Arzt: " aha "
BoB: "....und dann dachte ich mir meinen Penis als Querflöte zu benutzen."
Arzt: " Aha... wie bitte?"
BoB: " Nix, wollte nur schauen ob sie aufpassen."

Im Anschluss wurde ich an einen Pfleger weiter gereicht der mit versicherte "Sie sind hier freiwillig, sie können jederzeit gehen" woraufhin ich nicht umhin konnte und sagte: "Ruf mir ein Taxi" Dieser Flucht versuch wurde jäh unterbunden indem ich daran erinnert wurde das ich Soldat sei (Was ?! Wirklich? Ach du Scheisse!) und das es mir auch befohlen werden könnte hier zu bleiben. Ich weiss nicht warum, aber meine definition von "Sie können jederzeit gehen" und jene der Psychologen scheint einige Unterschiede aufzuweisen. Sie können gehen heisst im Psychologen Jagon wohl eher: Versuchs nur,gib mir einen Grund.


Es folgten fröhliche Tage mit Drogen, zu wenig Sex und laangen denkpausen.
Die Drogen, so wurde mir versichert würden nicht abhängig machen, Mir fiel ein Stein vom Herzen das man mich nicht mit Heroin vollpumpen und das Schicksal meine Geschicke lenken lassen würde. Scheinbar ist es aber nötig das die Aussage getroffen wird da einige Medikamente wohl hochgradig Süchtig machen können, wow! wunderbare Welt der Medizin anno domini 1450. Zum Glück wurde mir kein Loch in den Schädel gebohrt damit der Wahnsinn entweichen kann. Ich lag also auf einem Zimmer mit einem Alkoholiker (Witziger Kerl, nur Geld würd ich ihm nicht leihen) Einem chronischen Selbstmörder (Dieser will sich in der Eiskalten Nordsee ersaufen um aus dem Leben zu scheiden.) und einem Kriegsneurosen Opfer.

Ich kam über die Tage ins Gespräch mit dem Selbstmörder und fragte ihn warum er sich denn, wenn sein leben so unerträglich ist, nicht mit einer der von der Klinik zur verfügung gestellten Glasflaschen in den Limbo verfrachtet. Es täte zu weh sich mit ner Scherbe abzustechen, war die Antwort. Ich verkneife mir meinen Kommentar.
Im Grunde war es eine wertvolle Erfahrung.

Die Zeit kam mir vor wie dickflüssiger Brei, die Tage zogen sich wie Kaugummi.
Im Grunde weiss ich nun folgendes: Eine Klinik ist ein furchtbarer Ort und Ich bin eigentlich so wie ich bin...gar nicht so verkehrt.

Die Abschlussworte des Arztes seien nochmal zitiert weil ich die einfach so berührend und herzlich fand:
"Ich bemerke das sie ihren "Humor" (Ich schwöre er hat das Wort verbal in Anführungszeichen gesetzt) als Mittel nehmen um ihre Defizite zu überspielen und mit, ihrer Meinung nach witzigen Kommentaren, von ihrem selbstzweifel abzulenken. Das ist natürlich nur meine Wahrnehmung, ihre Wahrnehmung ist natürlich eine andere da sie subjektiv ist. Man müsste die objektive Wahrnehmung ihrer selbst erfassen können um die Gesellschaftliche Wahrnehmung ihrer selbst besser wieder geben zu können. ( Ich hasse das Wort Wahrnehmung seid diesem Austausch, es freut mich das er das Wort Wahrnehmung gelernt hat aber der exerzive Gebrauch macht es nicht unbedingt bestechender) . Abschliessend möchte ich sie Fragen ob sie jetzt die nächsten zwei Wochen krank feiern wollen oder ob sie.... ( Ich wendete meine Aufmerksamkeit vom gesagten ab als die Worte Krank feiern fielen, ich kann mich nicht wehren aber ich hab etwas dagegen wenn man mich spüren lässt das man denkt ich würde Lügen besonders in Bezug auf meine körperliche Verfassung. Da ist man 6 Jahre niemals länger krank und dennoch wird man abgestempelt kaum sich die chance dazu ergibt. Schönen Dank und Fick dich ins Knie Bundeswehr. )

Ein Fazit.
Es ist nicht mehr lange bis die Bundeswehr mich los ist. Ich komme wieder auf die Beine.
Schwäche kann man sich tatsächlich nur gegenüber Leuten leisten denen man vertraut.
Ich bin also wieder da, reden wir nie wieder über Gestern.


Kommentare

Anonym hat gesagt…
Neis tu häv yuu hir ägäin.

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