Ich will das ihr lacht.

"Dann verbeugst du dich und stirbst wenn der Vorhang fällt."

Wie seh ich meine Zukunft. Meine Zukunft ist dieser grosse, graue Klotz hinter einer hohen Mauer aus roten Ziegelsteinen. Ich will singen, Menschen zum lachen bringen ohne mir dabei dämlich vorzukommen, ich will auf Holzbrettern stehen und gegen die Dunkelheit ansprechen. Ich will Theater spielen, Kabarett und Stand-up machen. Jedesmal wenn ich einen dieser Leute im Fernsehen sehe denke ich mir: " Du kannst das besser. "

Das ist was ich will. Was ich bin hingegen ist schnell erklärt, ich bin ein Angehöriger der bildungstechnischen Unterschicht, ich bin Hauptschüler. Meine Chancen im Leben etwas zu erreichen liegen ganz allein auf meiner Ausstrahlung und persönlichen Energie. Keiner wird mir etwas schenken, ich hab es versaut mir Steine aus dem Weg zu räumen. Im moment bin ich Soldat und hasse es von Tag zu Tag mehr. Nur das Wissen das dies meine letzte Chance ist etwas leichter im Leben klar zukommen lässt mich nicht ausrasten. Man muss sich jeden Tag die gleichen leeren Worthülsen anhören, dämliches Gewäsch von Leuten die denken sie wären Soldaten ohne jemals etwas getan zuhaben ausser dies zubetonen...Soldat zusein.

Ich geh den Weg der ruhigen Kugel, schere mich einen Dreck um das was Leute sagen um mich anzumachen, ich bin mehr ich selbst als jemals zuvor und dennoch muss ich mich dämpfen, ich darf nicht so sein wie ich bin, die Uniform ist wie eine Zwangsjacke, zu eng, zu weiß, zu sehr alles was ich nicht sein will. Es ist bedrückend ein Kleidungsstück zu tragen welches Attribute in sich vereint die man am liebsten durchkauen und ausspucken will.

Ich bin ein lausiger Schüler,der zudem auch noch zu Stolz ist seine beste Freundin anzurufen und ihr zu sagen das er Hilfe braucht bei Mathematik. Es käme mir falsch vor sie deshalb anzurufen, ich rufe Leute gern an wenn es mir gut geht.

Hier ist der Plan:

- 3 Jahre trennen mich noch davon endlich frei zusein, endlich wieder an einem Ort zu sitzen und diesen Tagelang nicht zu verlassen. Die Wolken anzusehen ohne dieses kratzen im Hinterkopf!

-2 Jahre trennen mich davon das mir die Bundeswehr eine Ausbildung im Theaterhandwerk ermöglicht.Ich werde mein Geld mit 400€ Jobs verdienen, ich werde Finanziell eine schwere Zeit haben aber ich werde wieder das tun was ich kann und lieb.

-Ich darf mein Hirn nicht anbohren lassen, ich bin in meinem Beruf umgeben von Leuten die keine Bücher lesen, die Gedicht für schwul halten, die keine Ahnung haben was Schönheit ist. Ich muss dort fort bevor ich auch nur etwas so werde wie sie.

Der wichtigste Punkt in meinem Plan jedoch ist dieser:

Ich habe keinen Plan, den habe ich nie.

Ich schaff das trotzdem alles, ich werde das alles erreichen, ich kann das alles.

Ich versuch es nur wie immer alleine zu schaffen.